Der Podcast ist viel jünger als der Blog und erst seit dem Herbst 2024 öffentlich. Du findest dort an sich ähnliche Themen – es geht darum, wie kollektive Traumastrukturen (traumatische Prägungen, die wir mit unserem ganzen Umfeld teilen) unser individuelles Erleben und unsere Lebensgeschichte beeinflussen. Ich spüre dem nach, was uns ganz normal vorkommt und frage, ob es nicht auch anders geht. Ich fordere meinen Schatten zurück – und die volle, grausame, kreative, großartige Lebenserfahrung, die darin verborgen liegt.
Freuen kannst du dich dabei auf verrückte Geschichten, inspirierende Denkansätze und in Zukunft auch auf spannende Interviews mit außergewöhnlichen Menschen aus ganz verschiedenen Wissensbereichen.
Anhören kannst du das entweder auf Spotify oder auf Apple.

Heute also Morgen. Der Reiseblog über kollektive Traumata
Als ich 2018 die Schule beendet hatte, war mir klar: Das Verständnis der Welt, was mir vermittelt worden war, konnte noch nicht alles gewesen sein. Etwas stimmte noch nicht. Irgendwo hatte ich einen blinden Fleck. Ich fühlte mich oft schmerzhaft abgetrennt. Instinktiv wusste ich, dass ich die Welt nicht ganz sehen konnte, weil ich zu sehr verwickelt war in die Ideen, Konzepte und Gefühle meiner eigenen Kultur. Also musste ich mich daraus entfernen, irgendwie zurückkommen an einen Punkt der absoluten Unwissenheit. Ich musste beginnen zu reisen, um mich meiner eigenen Herkunft so weit zu entfremden, dass ich irgendwann das größere Bild erkennen könnte.
Mit dieser vagen Idee begann meine Reise und 2022 dann auch dieser Blog. Erst jetzt erkenne ich, dass ich bei meiner Suche immer wieder auf die gleiche Thematik gestoßen bin: Kollektive Traumata. Die Muster des Abgetrenntseins und die blinden Flecken, die uns die Sicht auf die Welt, wie sie ist, verstellen, sind in Wahrheit Traumasymptome. Und diese Traumata sind nicht individuell. Wir teilen sie: Mit den Menschen, die sich in den gleichen (Um-)Feldern bewegen wie wir, in den gleichen Kultur- und Gesellschaftskreisen und sozialen Milieus. Oft sind sie so tief in uns einprogrammiert, dass wir sie nicht als Besonderheit empfinden, sondern als ein „So ist die Welt eben“.
Nach wie vor glaube ich, dass die Fremdheit ein wirksames Mittel ist, um die Muster dieses So-Seins zu erkennen. Einfach, weil dieses scheinbar absolute So-Sein eine völlig unterschiedliche Ausprägung haben kann, je nachdem, wo auf der Welt ich mich gerade befinde. Mit dem Projekt „Heute also Morgen“ möchte ich euch mitnehmen auf meine Reise in diese unbewussten Bereiche. Nicht als Expertin. Sondern als Suchende mit einer tiefen Neugier, einem offenen Blick und der Gabe, nur ungefähr Gefühltes in Worte zu fassen.

